Interview

"Eine Lösung für das urbane Wohnen der Zukunft!"

Investor Thorsten Seegräber und Designer Michael Müller über ihr deutschlandweit einzigartiges Compact Living-Projekt in Wiesbaden.

Immer mehr Menschen leben in Städten, wo der Wohnraum knapper und teurer wird. Auch in deutschen Großstädten wächst die Nachfrage nachWohnungen, die auf kleinem Raum großen Komfort bieten. Einnachhaltiges Compact Living-Projekt entsteht jetztin Wiesbaden–hiererklären Investor Thorsten Seegräberund der Designer Michael Müller, wie das Wohnen der Zukunft funktioniert.

CompactLiving ist ein Trend, der in Metropolen wie Hongkong oder New York entstand. Jetzt entwickeln Sie ein Compact Living-Konzept in Deutschland –warum gerade jetzt?

Thorsten Seegräber: Es ist der richtige Zeitpunkt, weil der Wohnraum in deutschen Städten immer knapper wird und Mieter unter einer Nebenkosten-Explosion leiden. Dazu hat sich in nur knapp einem Jahr eine Vervierfachung der Hypothekenzinsen ergeben, weshalb die Nachfrage nach Mietwohnungen steigt. Gesucht sind Wohnungen, die auf kleinem Raum optimalen Wohnkomfort und maximalen Stauraum bieten – und genau das bieten wir mit unserem Compact Living-Projekt in Wiesbaden.

Sie realisieren das Projekt in einem historischen Gebäude, der ältesten Männersporthalle der Stadt. Weil sie ein Faible für Gebäude mit Geschichte haben – oder weil Wiesbaden ein guter Standort ist?

Thorsten Seegräber: Ich mag die Historie des Gebäudes, aber das Projekt hätte auch in Frankfurt entstehen können. Wichtig war mir eine optimale zentrale Lage in einer Großstadt, wo die Dinge des täglichen Bedarfs und der ÖPNV bequem zu Fuß erreichbar sind. Genau das bietet das Projekt im Herzen der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden, die eine sehr hohe Lebensqualität besitzt. Wie gut der Standort ist, kann ich auch aus eigener Erfahrung einschätzen, denn ich habe einen Großteil meiner beruflichen Tätigkeit hier verbracht.
Was ist das Compact Living-Konzept zeitgemäß?
Thorsten Seegräber: Unsere Zeit ist geprägt von digitalen Nomaden, die für eine gewisse Zeit an einem Ort leben und arbeiten – und dann weiterziehen. Wer für einen längeren Zeitraum in einer Stadt wohnt, sucht attraktive Apartments in zentraler Lage, die komplett eingerichtet sind. Der Vorteil ist: Man muss nicht in die kosten- und zweitaufwändige Möblierung investieren, sondern lebt in einer intelligent durchdachten Wohnung, die anspruchsvoll designt ist und viel Stauraum zum komfortablen Leben und Arbeiten bietet. Heute geht es nicht mehr darum, möglichst viel Platz zu haben, sondern den vorhandenen Platz optimal zu nutzen – und in mehrfacher Hinsicht Kosten zu sparen. Deshalb ist Compact Living eine Lösung für das urbane Wohnen der Zukunft

Welche ökonomischen Vorteile bietet Compact Living?

Thorsten Seegräber: Es hält nicht nur die Investitionskosten, sondern auch die Nebenkosten niedrig. Durch unser nachhaltiges Konzept senken wir Energiekosten, das haben wir unserer Erfahrung im Bereich des energetischen Sanierens zu verdanken. Schon seit über 15 Jahren sind wir Pioniere in diesem Bereich. Im Jahr 2016 und damit lange bevor die gesetzlichen Standards gesetzt waren, haben wir das Konzept „die grüne Immobilie“ entwickelt und in Denkmalschutz-Objekten realisiert.

Was macht Ihr Wiesbadener Compact Living-Projekt so außergewöhnlich?

Thorsten Seegräber: Ich kenne keinen Immobilienentwickler in Deutschland, der das Thema Compact Living so ernsthaft und auf so hohem Niveau betreibt wie wir. Wir entwickeln in Wiesbaden ein nachhaltiges Leuchtturmprojekt und setzen es in insgesamt 14 Wohnungen beispielhaft um. 13 Einheiten bieten 45 bis 80 Quadratmeter Fläche mit zwei bis drei Zimmern, Küche und Bad – dazu kommt als Highlight ein sehr exklusiv ausgestattetes Penthouse.

Was ist die Zielgruppe?

Thorsten Seegräber: Unsere Zielgruppe sind anspruchsvolle und gleichzeitig wirtschaftlich denkende Kosmopoliten, die auf eine qualitativ hochwertige und geschmackvolle Einrichtung Wert legen, die bis ins kleinste Detail sinnvolle Lösungen bietet. Im Grunde schaffen wir eine hochmoderne „Hoffice“-Umgebung – in der die Grenzen zwischen Home und Office auf ideale und komfortable Weise verschmelzen.

Was ist die besondere Herausforderung bei der Planung eines Compact Living-Projekts?

Thorsten Seegräber: Die Ausführungsplanung ist aufwändiger als bei gewöhnlichen Wohnkonzepten. Schon bei der Grundrissplanung müssen wir uns sehr viel mehr Gedanken machen, um individuelle Lösungen zu schaffen, die auf kleinem Raum viel Platz bieten. Das Möblierungsthema lastet gewöhnlich auf den Schultern der Mieter – genau da schaffen wir jetzt Entlastung mit innovativen innenarchitektonischen Lösungen.
 

Deshalb glauben wir an die Nachhaltigkeit unseres Compact Living-Konzepts. Es wird verändern, wie Menschen in Zukunft in deutschen Großstädten leben

Herr Müller, schon seit 26 Jahren entwickeln Sie mit Thorsten Seegräber erfolgreich Immobilienprojekte. Warum ist das Wiesbadener Compact Living-Projekt für Sie etwas Besonderes? 

Michael Müller: Wir betreten mit diesem Projekt Neuland. Die Nutzer müssen nur noch ihre Koffer mitbringen, denn die Wohnungen sind bereits formvollendet eingerichtet. Das Besondere ist, dass wir auf relativ kleinen Flächen alles integriert haben, was es für maximalen Wohnkomfort braucht. Es gibt sehr viel Stauraum – vom Schuhschrank bis hin zum begehbaren Kleiderschrank. Das hochwertige Ambiente gleicht dabei einer Junior Suite in einem Boutique Hotel.

Welchen Look werden die Compact Living-Wohnungen erhalten?

Michael Müller: Es ist ein sehr individueller, kosmopolitischer Look, gestaltet für Menschen, die auf der ganzen Welt zu Hause sind und das Leben und Arbeiten in Designhotels lieben.

Was hat Sie bei der Entwicklung des Design-Konzepts inspiriert?

Michael Müller: Es gibt viele spannende Hotel-Konzepte, die uns inspiriert haben. Als wichtigen Einfluss würde ich die Londoner Interior-Designschmiede Yoo nennen oder den New Yorker Kult-Entrepreneur Ian Schrager, der den legendären Club „Studio 54“ erfunden und später zahlreiche innovative Hotelformate entwickelt hat. Unser Projekt könnte man auch mit dem Look & Feel des Boutique-Hotels Lindley Lindenberg in Frankfurt vergleichen – nur eben ohne Roomservice.

Welche Materialien und Farben prägen die Apartments?

Michael Müller: Wir sind noch mitten im Entwicklungsprozess. Gerade haben wir die Pariser Messe Maison&Object besucht und nun stehen die ersten Details bereits fest: Armaturen aus Bronze werden bei der Ausstattung eine Rolle spielen, au0erdem hochwertige Tapeten, Mooreiche und die Interior-Farben einer Londoner Spezialfirma. Sehr große Fliesen im Format 2,70 x 1,20 m machen die Bäder sehr großzügig und erlauben fast fugenlose Flächen. Alle Apartments sind individuell mit Kunstwerken ausgestattet. Wir arbeiten unter anderem mit der Cobra Art Company zusammen, die Arbeiten spannender zeitgenössischer Künstler und Fotografen kuratiert. Auch im Detail werden wir Besonderes bieten: Der Aufzug wird nicht wie gewöhnlich mit gebürstetem Edelstahl langweilen, sondern wir werden ihn eventuell mit Leder auskleiden und mit bronzierten Metallbeschlägen ausstatten.

Sie entwickeln schon seit über zweieinhalb Jahrzehnten in Kooperation mit Thorsten Seegräber innovative Wohnprojekte. Was zeichnet diese kreative Zusammenarbeit für Sie aus?

Michael Müller: Mit Thorsten Seegräber arbeite ich schon seit Beginn sehr vertrauensvoll und erfolgreich zusammen. Was uns verbindet, ist ein optimistisches und lösungsorientiertes Arbeiten, mit dem wir auch herausfordernde Situationen meistern. Wir stecken uns gerne hohe Ziele und erreichen sie als Sparringspartner in einem kreativen Prozess. Das zeigt sich schon darin, dass wir gemeinsam mit dem Architekten Hermann Konrath auch sein Privathaus entworfen haben. Für uns sind Architektur und Design ein dynamischer Prozess – und diesen gestalten wir mit dem Wiesbadener Compact Living-Projekt einmal mehr aufregend neu.